20.08.2018 - 11.Etappe



Padron nach Santiago de Compostela



Schritte: 31.453
Strecke: 20,05
Höhe: 102 Stock 
Zeit: 6:19
Blasen: 0 : 1

7:20 geht es Heute vor der Dämmerung auf den Weg. Geht gut. Die Engländer sind auch wieder unterwegs und man trifft auf viele weitere bekannte Gesichter.


Schön kühl ist es ja heute Morgen, aber es geht auch immer stetig leicht bergauf, was das vorwärtskommen nicht vereinfacht. Eigentlich haben wir ein ganz gutes Tempo, werden aber trotzdem von fast allen überholt.



Leider hat der Weg auch auf seiner letzten Etappe immer mal recht lange und nicht so schöne Abschnitte für die Pilger.

Immer wieder geht es an Straßen entlang und das nicht auf extra Wegen für die Fußgänger, nein meist nur auf kleinen Trampelpfaden direkt neben der Fahrbahn. 



Und wenn man dann glaubt man ist gleich da, merkt man das auch hier, nur ein paar Kilometer vor der Kathedrale, wohl immer noch mehrere Wege zum Ziel führen. Und so hat der Weg es auch am letzten Tag geschafft, uns zwei mal in die schwierigere  und deutlich längeren Varianten zu schicken. Tja und eine davon geht Steil runter um dann nach einer Ewigkeit und einem Umweg weit nach rechts ab vom Ziel, in mitten von einem Autobahnkreuz wieder voll in der Sonne, sehr Steil nach oben zu gehen...

Irgendwann sind wir offenbar in Santiago angekommen, auf der Variante die wir jetzt in die Stadt gekommen sind, gibt es leider auch kein Ortsschild. Schade, denn das hätte sicher auch was zur Steigerung der Vorfreude beigetragen. Aber egal die nächste Bar ist unsere und ab hier sind es dann noch circa 2,1 km. Also Prost mit dem letzten Bier vor der Kathedrale. 

2 große Bier 3,80€ und jedesmal gibt es noch eine Kleinigkeit zum Essen dazu. 



Tja und mit einem Mal geht alles sehr schnell. Ich erkenne die ersten Stellen vom letzten Jahr wieder. Hier bin ich mit Joe und Ashley im Riesenrad gefahren und da drüben haben wir unseren Abschieds Havanna getrunken. 

Die Stadt ist extrem voll und es ist schwer hier irgendwie durch zu kommen. Als Pilger hat man ja auch ein ganz anders Tempo, als der Normale Bewegungsablauf in einer Stadt. Und so gehen wir im Slalom um die Touris die letzten Meter. Kurz vor dem Platz treffen wir noch auf einen Spanier den wir vor ein paar Tagen kennengelernt haben und begrüßen uns freudig. 

Na ja und dann ist man da. Es ist einfach irre voll hier und wir suchen uns einen Platz zum sitzen und um den Augenblick zu genießen.

Für Ela klappt das nicht so ganz. Noch den Rucksack auf dem Rücken und gerade diese Tour abgeschlossen, kommt ein Touristen Pärchen auf sie zu und fragt, ob Ela mal ein Bild von den beiden vor der Kathedrale machen könnte... Unglaublich sowas, hier gibt es tausende von Leuten und man fragt einen Pilger, der gerade angehumpelt kommt. Die ist so perplex, daß sie tatsächlich die Fotos macht. War wohl zu kaputt um ihr die Menschen zu Geigen.


Aber dann haben wir Ruhe. Ich besorge noch schnell 2 Bier und wir stoßen auf die Reise an. 



Jetzt noch die Kompostela holen. Das Büro ist gleich um die Ecke und die Schlange dort ist zwar sehr lang, aber es geht gut voran und nach circa einer Stunde sind auch wir an der Reihe. Während des Wartens treffen wir noch auf Barbara und Claudia mit denen wir gestern in der selben Pension waren.

So direkt nach dem Weg, noch mit Rucksack und dem Dreck von der Etappe hier mit den anderen zu stehen, ist auf jeden Fall besser als die Variante vom letzten Jahr. Da bin ich am nächsten Tag, frisch geduscht mit neuen Klamotten dort gewesen und hab mich gar nicht mehr wie ein Pilger gefühlt. Also wenn, dann immer gleich am selben Tag und nicht erst in das Hotel... 



Aber jetzt ist Schluss, ab in unser Zimmer, duschen, Kleinigkeit essen und dann wird erstmal ausgeruht. 

Später noch etwas durch die Stadt (zumindest wenn wir noch laufen können) und etwas Essen. 


Naja mit laufen geht es bei mir soweit, die Frau an meiner Seite läuft wie Oma Walton, aber kommt irgendwie, zwar sehr schleppend aber doch vorwärts. 



N8


Über uns

Karsten ist 2017 schon mit etwas gesundheitlichen Problemen 630 Km auf dem Camino-Frances gewandert.


Michaela Pilger Neuling und ganz begeistert von der Idee.


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