11.08.2018 - 2.Etappe



Vila do Condo nach Apulia



Schritte: 22.386
Strecke:19,83Km das meiste davon auch gelaufen 
Höhe: 323 hoch 317 runter
Zeit: 4:53
Blasen: 0 zu 1

Guten Morgen, nach gestern Abend hab ich ja nicht damit gerechnet, daß wir heute wirklich zu Fuß gehen werden, aber wir sind trotz allem am packen, die Schmerzen sind noch da zwar nicht ganz so doll wie gestern Abend aber Ela kann wieder gehen und ist sehr motiviert. Also weiter packen, runter zum Frühstück und so ab 9 Uhr geht es dann los.
Das Frühstück ist der Knaller, 3 junge Leute bewirten einen so herzlich... einfach unglaublich. Es gibt schon mehr als genug und es wird trotzdem immer noch was neues angeboten. Rührei nimmt Ela gerne an, der Naturyoghurt auf Cornflakes mit Früchten wird ungefragt auch noch serviert. Der Kaffee zieht einem Walross die Schuhe aus, für Ela geht der auch mit noch soviel Milch nicht, ich finde den ganz OK. Selten so Satt gewesen, wir müssen uns ja noch ein wenig bewegen, da ist das gar nicht mal so gut, aber die 4 Blinies mit Marmelade und Nutella kommen auch noch, naja probieren und die Hälfte bleibt liegen. Aber einfach Top die Gastfreundschaft hier. 


Schon über 4km und diese eher Renovierungsbedürftige Stadtstrand Hafen Promenaden Kombination, nimmt einfach kein Ende. Es riecht wie bei Ebbe an der Nordsee und Villa do Condo zieht sich mehr in die Länge als erwartet. Ein Paradies für Wildcamper im Wohnmobil, noch nie soviel Kreuz und quer parkenden Mobile irgendwo gesehen. Ab Kilometer 6 wird es schicker, hier ist mehr Geld zuhause und das sieht man auch ganz deutlich. Leider wird es auch voller auf der Promenade und der Slalom durch die Touristen macht so langsam auch keinen Spaß mehr. Ab Kilometer 8 wird es wieder etwas ruhiger und nach 9 Kilometer geht es am Ortsende wieder weiter quer durch die Dünen über Holzstege. Kein Gegenwind mehr aber mit den ganzen Urlaubern doch sehr anstrengend. Mein rechter Fuß zickt den ganzen Tag rum und meine Leiste mag den Tag heute auch nicht wirklich. Tja und seit einer Stunde langärmeliges Shirt an, da mich die Mittagssonne sonst komplett verbrennt. Gestern 11 Stunden und jetzt schon wieder 4 immer ohne irgendeinen Schatten und ohne jegliche Sonne, das macht einen fertig. Wir müssen morgen definitiv viel früher los, scheiß auf Frühstück um 8...




Jetzt verlassen wir nach 12 km den Strand, da der Camino jetzt wegen einem Golfplatz nicht mehr am Strand verläuft, sondern paar Hundert Meter parrale dazu im Landesinneren.

Hier ist es schrecklich, Kopfsteinpflaster und an der Seite feiner Sand vom Meer, schmale Straße und die Auto brettern hier wie die Irren an einem vorbei, so das man immer glaubt, die fahren einen gleich über den Haufen. 

Kein Ende in Sicht, Sonne, kein Wind, so schlecht zu laufen und noch über 6 Kilometer vor uns. Michaela geht direkt hinter mir und meint nach circa 2 Kilometern, wir können ja auch Trampen, irgendeiner nimmt uns schon mit. Tja als dann der klapperiger Renault Transporter neben mir hält wird mir klar, daß es wohl kein Scherz war. Der alte Portugiese ist sehr hilfsbereit und macht hinten im Laderaum Platz für die Rucksäcke und räumt den einen Beifahrersitz frei... Also Ela ab in den Laderaum zu alten Säcken, Autobatterie u d sonstigen Krimskrams. Ich darf mir ohne ein Wort zu verstehen, die Geschichten von unserem Fahrer anhören und er fährt uns 4Km bis zum Ortseingang von Apulia über eine absolut Katastrophale Strecke. Nach dem Kopfsteinpflaster kommt ein Zickzack Weg durch eine hügelige Bambuslandschaft, der Weg besteht aus Dünensand und ich bin froh hier nicht laufen zu müssen.

Ela hat den Rest des Tages ein schlechtes Gewissen, aber dafür ist sie ja auch einmal hinten beim bremsen gegen die Rückwand geknallt. Also Buße schon getan.



Das letzte Stück geht durch einen Ort in dem irgendeine Veranstaltung stattfindet und an allen Laternen hängen Lautsprecher über die Musik läuft. Wie nervig das auf Dauer wird wissen wir jetzt zum Glück noch nicht. Bei einem kleinen Spaziergang durch die Stadt, auf der Suche nach einer Apotheke (brauche was für meinen Fuß) gehe ich mit den Füßen kurz mal ins Meer... der Atlantic ist Arschkalt, meine Füße melden optimistische 14 Grad, ist aber sicher noch darunter. 



Hotel und besonders die Dachterrasse, wo sich auch die Küche befindet ist sehr schön. 

Da sitzen wir und überlegen so mit morgen und Frühstück immer ab 8 Uhr... Da kommt von Ela "ja das ist echt zu spät" ich muss lachen, wir sind im Urlaub und dann ist 8 zu spät normal Regen wir uns höchstens auf wenn das Frühstück nicht bis 11 geht. Mit Justin im Urlaub müsste das Frühstück bis 15 Uhr dauern, dann würde er das sicher auch schaffen... aber 8 Uhr zu spät... Ohne Worte! Bin ja mal gespannt ob wir morgen das Frühstück ausfallen lassen und deutlich früher los gehen. 

Ich muss jetzt mal was richtiges Essen. Ist ja schon wie im letzten Jahr, immer nur Brot mit Käse und Schinken. Also ab in ein Fischrestaurant und eine leckeren gemischten Platte für zweit und ein paar Bier. Okay Ela begrüßt den Kellner mit perfektem Portugiesisch, "guten Morgen" passt zwar jetzt nicht so ganz, aber im Norden sagt man MOIN. 



Ab 21 Uhr wird die Lautstärke der Musik auf den Straßen reduziert, so daß wir bei geschlossenen Fenster ohne die "kleine Nachtmusik" schlafen können. 


Genug für Heute und gute Nacht.


Über uns

Karsten ist 2017 schon mit etwas gesundheitlichen Problemen 630 Km auf dem Camino-Frances gewandert.


Michaela Pilger Neuling und ganz begeistert von der Idee.


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